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Kooperation mit Stadtbücherei

WAZ 08.12.2011

„Wie komme ich eigentlich an Hintergrundinformationen über die Einwanderungsproblematik an der amerikanisch-mexikanischen Grenze?“ oder „Wo finde ich Aufsätze zum Thema Transsexualität und Intersexualität?“ So können Fragen aussehen, die sich Schüler des Jahrgangs zwölf stellen, wenn sie zum ersten Mal eine wissenschaftliche Arbeit schreiben müssen: Ihre Facharbeit, die in der gymnasialen Oberstufe in einem selbst gewählten Fach angefertigt werden muss.

Damit die noch unerfahrenen Jung-Wissenschaftler nicht an den großen Bergen an verfügbaren wissenschaftlichen Publikationen verzweifeln, haben die Stadtbücherei und das Riesener-Gymnasium gemeinsam das Projekt „Fit für die Facharbeit“ ins Leben gerufen. An drei Tagen lernen Schülergruppen der Q1 des Riesener-Gymnasiums, gezielt mit den Methoden der Wissenschaft zu arbeiten und gekonnt zu einem bestimmten Thema zu recherchieren.

Michael Nieswandt, Schulleiter des Riesener-Gymnasiums, sieht klare Vorteile im Schulungsort, der Stadtbücherei: „Hier ist eine individuelle Betreuung der Schüler durch die Bücherei-Mitarbeiter und Lehrer gewährleistet. Außerdem gibt es hier genügend Internet-Plätze und die Anbindung an das Bibliothekssystem.“

Auch Susanne Vogelbruch, eine der betreuenden Lehrerinnen, ist vom Kooperationsprojekt begeistert: „So kann die Arbeit an der Facharbeit direkt mit dem Erlernen von Suchstrategien verzahnt werden – außerdem wird die Hemmschwelle, eine Bibliothek zu betreten, überwunden.“ Des Weiteren schätzt Vogelbruch, dass ihre Schüler lernen, zwischen verlässlichen und unverlässlichen Quellen zu unterscheiden — eine wissenschaftliche Arbeit schreibt sich nun mal nicht so einfach mit Helferlein wie Google oder Wikipedia.

Bereits zum zweiten Mal wird das Projekt „Fit für die Facharbeit“ durchgeführt. „Insbesondere in diesem Jahr wird sich zeigen, ob es Früchte trägt“, sagt Vogelbruch. Ende Februar ist Abgabetermin für die Facharbeiten – und bis dahin werden die Schüler Recherche-Kniffe wie die Verwendung von Platzhaltern und Synonymen wohl perfektioniert haben.

Ruth Herzogenrath