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Dominik im Winkel: Sprachrohr für über 800 Schüler

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WAZ 15.07.2012

Dominik im Winkel (19) hat in diesem Jahr sein Abitur am Riesener -Gymnasium gemacht. Doch er verlässt die Schule nicht nur als Abiturient, sondern auch als Träger des Riesener-Preises, der dort jährlich für soziales Engagement ausgeschrieben wird.

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Dominik im Winkel, ehemaliger Schüler des Riesener-Gymnasiums, posiert im Riesener-Gymnasiums vor dem Portrait Rieseners. Foto: Thomas Goedde / WAZ FotoPool

Schülerinnen und Schüler der oberen Jahrgänge und die Lehrer wählen jedes Jahr diesen Preisträger. Im Interview mit der WAZ spricht Dominik im Winkel über die Auszeichnung.

Sie wurden für Ihr soziales Engagement an der Schule ausgezeichnet. Was heißt das genau?

Dominik im Winkel: Mein Engagement bezog sich vor allem auf die Schülervertretung. Meine Aufgabe war es, über 800 Riesener-Schüler zu repräsentieren. Ich war über zwei Jahre Schülersprecher, war Mitglied in verschiedenen Komitees und habe an Fachkonferenzen teilgenommen. Eil-Ausschüsse gehörten ebenfalls zum Programm, genau wie regelmäßige Treffen mit der Schulpflegschaft.

Schülervertretung – den Begriff kennt fast jeder. Doch worum geht es dabei eigentlich genau?

Schülervertreter versuchen, die Interessen der Schülerschaft wahrzunehmen und zu schauen, dass für die Zukunft die aus ihrer Sicht richtigen Entscheidungen getroffen werden.

Wie holt man das Meinungsbild von über 800 Schülern ein?

Wir haben zum Beispiel einen Briefkasten für Anregungen, in den die Schüler Zettel mit ihren Meinungsäußerungen, mit Problem-Schilderungen und konkreten Vorschlägen werfen können. Darüber hinaus treffen sich alle sechs Wochen die Klassen- und Schülervertreter zum Informationsaustausch.

Haben die Schüler denn das Gefühl, dass ihre Meinung überhaupt zählt?

Das ist schon so. Wenn wir uns treffen, gibt es eine Anwesenheitspflicht. Es herrscht großer Diskussionsbedarf. Wir haben immer etwas, worüber wir reden müssen. Ich glaube schon, dass die Schülervertretung das Gefühl vermitteln kann: „Eure Meinung hat Wert“.

Würden Sie sich als sozialen Typen beschreiben?

Ich habe immer ein offenes Ohr für alle. Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen. Das kenne ich nicht anders.

Glauben Sie, dass es mehr Engagement Ihrer Art an den Schulstandorten geben sollte?

Es gibt ja viele, die mit anpacken. Die Schüler gucken ja keineswegs nur auf ihre persönlichen Anliegen. Viele Jugendliche engagieren sich: egal ob in der Kirche, beim Fußball oder eben in der Schule. Das wird von der Gesellschaft oft nicht genug wahrgenommen.

Wie sieht Ihr weiterer Weg aus?

Ich würde gern Logistik studieren. Falls es mit einem Studienplatz nicht klappt, kann ich mir auch ein Freiwilliges Soziales Jahr oder Bundesfreiwilligendienst vorstellen.

Steffen Bender