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Der perfekte Raub

Die Räuber

WAZ 15.06.2009

Ein schwerer Klassiker: Die Gymnasiasten führen „Die Räuber“ von Schiller auf.
Die RäuberEs ist wieder soweit. Der Darstellendes Spiel/Kunst-Kurs des Riesener-Gymnasiums – unter der Leitung von Dr. Jörg Judersleben – traut sich erneut auf die Bühne. Diesmal jedoch mit einem schweren Stück aus der Klassik. Hat man letztes Jahr noch ein Stück selber geschrieben und aufgeführt, spielt man im diesen Jahr „Die Räuber” von Schiller.

„Es ist ganz anders als im letzten Jahr”, sagt Katrin Pater (16). „Zum ersten Mal spielen wir nach einem Regiebuch.” Der Kurs ist gespannt, ob auch diese Aufführung so erfolgreich wird wie die im vergangenen Jahr.

Bis das ganze Stück bühnentauglich war, musste jedoch eine Menge geschwitzt, geprobt und organisiert werden. Ein ganzes Schuljahr bereitete man sich vor. „Die vielen verschiedenen Räumlichkeiten machten uns das Einstudieren sehr schwer”, erklärt Katrin Pater. Darüber hinaus mussten Requisiten besorgt, Abläufe geplant und der Text bearbeitet werden. Viel zu tun für die vielen weiblichen Schauspieler in dem Kurs. Lediglich drei Jungs trauen sich auf die Bühne. Und immer wieder kämpfen die Zehntklässler mit kleinen aber störenden Problemen. Mal streikt die Technik, und mal klebt die Fahne nicht richtig an der Wand – und dann muss das Bühnenbild doch noch einmal verändert werden. „Für die Aufführung muss alles perfekt sein”, sagt Carina Wallmann (16).

Orientiert hat man sich am Original und an den richtigen Aufführungen. „Das Original geht über sechs Stunden. Unser Stück haben wir aber auf zweieinhalb Stunden gekürzt”, schmunzelt Mandy Mahne (16). Der Kern der Handlung ist der Konflikt der Brüder Karl und Franz Moor. Und der Widerspruch zwischen Freiheit und Gesetz das zentrale Motiv. Erwartet werden bis zu 150 Gäste pro Aufführung. Schließlich wechselte man die Location, vom Aquarium des Riesener-Gymnasiums zum Dietrich-Bonhoeffer-Haus.

Der Projekttag war für die Schauspieler dringend notwendig. Kleine gelbe Reclam-Hefte sind da treue Begleiter. „Unsere größte Angst ist, dass wir den Text vergessen”, sind sich alle Beteiligten einig. „Die Sprache ist schon ein bisschen schwer zu verstehen. Auch das Hineinspielen in das Stück gestaltet sich schwer, aber es wird immer besser”, berichtet Carina Wallmann.

Und um der ganzen Nervosität zu entkommen und die arg belasteten Nerven zu beruhigen, gibt es zum Mittag erst einmal Pizza.

Am Dienstag und am Mittwochabend heißt es nun ab 19 Uhr Bühne frei. Es gibt noch Karten im Vorverkauf für 3,50 Euro und für vier Euro an der Abendkasse.

Schüler bezahlen nur drei Euro. Für das „leibliche Wohl” der Theatergäste ist auch gesorgt. Es gibt Getränke und belegte Brötchen.