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Fashion-Design als Schulfach

WAZ 30.12.2010

Seit August lebt Dilara Turgut, Schülerin am Riesener-Gymnasium, als Austauschschülerin in den USA. Jetzt hat sie der WAZ-Redaktion einen Bericht geschickt

 „Am 11. August ging meine Reise los, von Frankfurt nach New York. Gemeinsam mit allen Austauschschülerinnen und einer Betreuerin erkundeten wir 3 Tage die Shopping-Metropole New York City. Dann nahm ich meinen Flug zu meiner Gastfamilie, die in McKinney, einer Vorstadt von Dallas in Texas, wohnt.
Anfangs war ich sehr nervös: 10 Monate so weit weg von der Familie, also ganz auf mich allein gestellt. Doch am Ziel angekommen, schloss mich meine „neue“ Familie ganz fest in ihre Arme und hieß mich so herzlich willkommen, dass mir die Tränen kamen. Ich habe zwei Gastschwestern, Ryleigh (6) und Ashton (8), und wundervolle Gasteltern, Nicole und Todd.
Auf dem Weg ins neue Heim fuhren wir an meiner Schule, Heritage High School in der Nachbarstadt The City of Frisco, vorbei. Sie ist viel größer als das Riesener-Gymnasium. Ende August fing für mich die Schule an. In den ersten Tagen war es ein Kulturschock, denn das Schulsystem ist total anders anders als in Deutschland. Hier in den USA kann man fast alle seine Fächer selbst auswählen, es gibt aber auch ein paar Fächer, die man belegen muss, um „Credite“ zu sammeln, die man für den Besuch bestimmter Colleges benötigt. Ich habe mir zum Beispiel Fashion Design und Business Management ausgesucht und diese Fächer bereiten mir Freude. Unter der Woche bin ich jeden Tag von 8:45 bis 15:55 Uhr in der High School. Morgens bringt mich meine Gastmutter hin, nachmittags fahre ich mit dem gelben Schulbus nach Hause.
Ich habe schon viele Freunde gefunden, mit denen ich am Wochenende vieles unternehme: ins Einkaufszentrum oder ins Kino gehen oder auch mal ein Footballspiel des Teams unserer Schule (Coyotos) anzugucken.
Ein tolles Erlebnis war das Thanksgiving-Fest, das für die Amerikaner von großer Bedeutung ist und ich mit der ganzen Verwandtschaft gefeiert habe, denn wir sind zu dem Bruder meiner Gastmutter, nach South Carolina, gefahren. Das waren ungefähr 18 Stunden Autofahrt, doch dass hat sich gelohnt.
Zurzeit ist hier noch alles ziemlich weihnachtlich dekoriert, auch wenn die Weihnachtsstimmung vorüber ist. Vor Weihnachten habe ich Plätzchen gebacken, um meiner Gastfamilie ein paar deutsche Weihnachtstraditionen zu zeigen, denn hier kennt man weder Weihnachtsgebäck noch den Nikolaus oder die Adventszeit. Ich habe Weihnachten, das hier am 25. Dezember gefeiert wird, zusammen mit meiner Gastfamilie und ein paar Verwandten verbracht und auch reichlich Geschenke ergattert.
Nun blicken wir schon ins neue Jahr. Hier spielt Silvester nicht keine große Rolle, fast niemand geht kurz vor Mitternacht aus dem Haus, um Feuerwerke zu zünden.
Im Juni wird mich mein Vater abholen und mit mir nochmals nach New York fliegen, um meinem Austauschjahr noch den letzten Schliff zu verpassen.“